Probleme durch invasive Arten
Vorsicht ist beim Einsatz von Nützlingen allerdings auch geboten: Nicht heimische (sogenannte invasive Arten) können einen störenden Effekt auf das heimische Ökosystem haben!
Der Asiatische Marienkäfer
Der Asiatische Marienkäfer (Harmonia axyridi) wurde in den USA und Europa zur Blattlausbekämpfung freigelassen. Er hat inzwischen den heimischen Siebenpunkt Marienkäfer (Coccinella septenpunctata) fast vollständig verdrängt.
Die invasive Marienkäferart, Harmonia axyridi (rechts) verdrängt den heimischen Siebenpunkt Marienkäfer, Coccinella septenpunctata (links). © Urs Wyss.
Die tropische Ameise
Eine eingeschleppte, tropische Ameisenart (Plagiolepis alluaudi) macht dem Botanischen Garten derzeit zu schaffen. Die Ameisen ernähren sich gerne von Honigtau, also nicht von den Schädlingen selbst. Honigtau wird von vielen Schädlingen, beispielsweise von Wollläusen, abgesondert. Damit zählt diese invasive Ameisenart weder zu den Schädlingen noch zu den Nützlingen. Um genügend Honigtau zu ergattern, verteidigen die Ameisen „ihre“ Schädlinge. Sie vertreiben die Nützlinge und behindern so die biologische Schädlingsbekämpfung.
Wollläuse (hier Pseudococcus longispinus) sind die mit am häufigsten auftretenden Schädlinge (links, © Lisa-Marie Wachrameiew). Die invasive Ameise Plagiolepis alluaudi verteidigt honigtauproduzierende Schädlinge gegen die Nützlinge und behindert so die biologische Schädlingsbekämpfung (rechts, © Wikimedia Commons).